

Fahrzeuge und Restauration
Wer einen alten länger bestehenden
Feldbahnbetrieb besucht, hat sehr oft das Gefühl auf einem
Schrottplatz zu stehen. Jeder Betrieb hat dieses Problem und jeder Feldbahnverein kämpft irgendwann
gegen dieses Bild und auch wir sind
hiervon nicht verschont. Ursache ist der Umstand, dass die meisten
Feldbahnfahrzeuge unlackiert geliefert und in Betrieb genommen wurden. Nur
die Lokomotiven hatten bei der Anlieferung Farbe und diese war meist die
einzige in ihrem Leben. Von da an wurden nur die Achslager mit Fett
versorgt und der Motor gewartet, irgendwann dann auch nicht mal mehr das.
Die Waggons waren fast immer sehr rauen Betriebsbedingungen und dem Wetter
ausgesetzt,
selbst verzinkte Mulden hielten nicht
lange und sie waren äußerst selten, da die Verzinkung teuer war. An den Fahrzeugen gab es außer den Achslagern nichts zu
warten und diese Wartung fand nur unregelmäßig statt. Meist musste etwas
kaputt gehen, damit man sich um das Fahrzeug kümmerte. Um dem Schrottbild
zu entkommen, lackieren viele
Feldbahnfreunde ihre Fahrzeuge komplett und sehr farbenfroh. Die Fahrzeuge
verlieren dadurch ihre Geschichte, Aus musealer Sicht ist dieses
deshalb
zu verwerfen und nicht
richtig, da
die Fahrzeuge so nie ausgesehen haben und ein falsches Bild der Fahrzeuge
und ihrer Arbeitswelt wiedergeben. Auch wir stehen immer wieder vor dem Problem
Fahrzeuge museal erhalten und keinen Schrott zeigen zu wollen. Ein
Spagat, der auch uns nicht glückt. Vor allem dann nicht, wenn die Fahrzeuge 50
Jahre oder älter sind und Teile fehlten oder defekt waren und mühselig neu gefertigt werden
mussten und sich deshalb die
Restauration über lange Zeit hinzog. Auch uns bleiben dann am Ende bei der Lackierung
Kompromisse nicht erspart, um nicht nur verbeulte rostige Fahrzeuge zu zeigen,
die den Aufwand nicht rechtfertigen.
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