Feld- und Waldbahn Riedlhütte e.V.

Bayerischer Wald


 

Waldbahnbetrieb und die Wagen von  Waldbahnen

 

Spiegelauer Waldbahn

 

Waldbahnen sind eine spezielle Form der Eisenbahn. Ihre Aufgabe ist der Abtransport von Langholz. Diese Bahnen konnten in Normalspur (wie z.B. sehr oft in den USA) ausgeführt sein, jedoch wurden  sie  aus Kostengründen in Europa fast immer als Schmalspurbahnen gebaut. Das Gleisnetz wurde in der Regel nur auf den Hauptabfuhrstrecken solide mit festem Unterbau  ausgeführt, ansonsten wurde mit provisorischem Gleis oder fliegendem Rahmen-Gleis (Feldbahngleis) gearbeitet. Das Gleisnetz unterlagt einem ständigem Wandel.  Beim Fahrzeugpark wurden nicht so sehr die Lokomotiven, sondern vor allem die Wagen sehr stark an das Transportgut angepasst. Nur in den USA wurden mit den Shay  und Climax Lokomotiven spezielle für das schlechte Gleislage geeignete Lokomotiven entwickelt. In den USA kamen oft auch längere und zum Teil steile Standseilbahnen (Incline) als Zubringer zur Hauptstrecke zum Einsatz. Diese oft mit reiner Schwerkraft betriebenen Bahnen erforderten auf den Zügen unter Lebensgefahr mitfahrende Bremser. Auf der Gegenseite wurden am Seil Leerwagen (als ganze Züge) nach oben gezogen. Bei eingleisigen Standseilbahnen wurde der Wagen mit einer Dampfwinde gezogen und abgelassen. Bei geringem Gefälle wurden auch nur mit Bremsern besetzte Züge ohne Lok den Berg hinunter gefahren. Bergauf wurden die Wagen dann mit einem Pferd zurückgezogen Bei der Spiegelauer Walsbahn wurde aus Sicherheitsgründen nicht mit Schwerkraft transportiert. Hier fuhr grundsätzlich eine Lok vor dem Zug. Der Zug war mit mehren Bremser besetzt und diese lebten sehr gefährlich, da es immer wieder zu Entgleisungen und Unfällen kam. 2-achsige Rungenwagen kamen in der Regel auf Waldbahnen nicht zum Einsatz.

leichter Drehschemeltruck - Fried. Krupp - Essen

leichte Drehschemeltrucks - Arthur Koppel - Berlin

Leichte ungefederte Trucks waren nur in kleinen Betrieben im Einsatz. Sie waren für den Dampflokbetrieb ungeeignet, da ihnen im Rahmen die durchgehende Druckstange fehlte. Ein Einsatz mit Motorlokomotiven war möglich, da diese ihre Zugkräfte sehr gleichmäßig  entwickelten und nicht so ruckartig wie Dampfloks arbeiteten.

ungebremster Stirnbordwagen - Arthur Koppel - Berlin

Stirnbordwagen - Fried. Krupp - Essen

Mit Stirnbordwagen wurde das Scheitel- und Knüppelholz transportiert. Auf der Spiegelauer Waldbahn waren die Scheitelholzwagen jedoch Drehgestellwagen, basierend auf je zwei Trucks als Drehgestelle, verbunden mit einer Ladebrücke

schwerere Drehschemeltrucks - Arthur Koppel - Berlin

Auf der Spiegelauer Waldbahn kamen fast  nur schwere gefederte Drehschemelwagen zum Einlatz, welche von O&K geliefert wurden. Es gab anfangs - auf Grund der rauen Einsatzbedingungen - Probleme mit den Rahmen, die zu konstruktiven Änderungen bei den folgenden Lieferungen führten. Da der Standplatz für den Bremser sehr gefährlich war, gab es auf anderen Bahnen auch Konstruktionen mit Rückwand und erhöhtem Standplatz für den Bremser.

Hier: Ein Beispiel aus Ungarn

gebremster Stirnbordwagen - Arthur Koppel - Berlin

2-Achsige Stirnbordwagen kamen nur in kleineren Betrieben zum Einsatz. Sie wurden auch in Ziegeleien zum Ziegeltransport verwendet